DIE PERLMUTTERFARBE

 

Jahr 2016 intern. Titel LITTLE WHITE LIES Art Kinofilm Genre Drama Länge 100 min

Darsteller Markus Krojer, Dominik Nowak, Zoé Mannhardt, Thomas Wittmann, Brigitte Hobmeier, Josef Hader, Gustav Peter Wöhler, Johannes Silberschneider

Kamera Thorsten Breuer Musik Gerd Baumann Schnitt Georg Söring

Drehbuch Christian Lerch, Marcus H. Rosenmüller (nach dem Roman "Die Perlmutterfarbe" von Anna Maria Jokel)

Produktion d.i.e. film Gmbh, Constantin Film Produzenten Robert Marciniak, Uli Aselmann

Regie Marcus H. Rosenmüller

 

 

 

Anna Maria Jokl schrieb ihren "Kinderroman für fast alle Leute" in den dreißiger Jahren im Prager Exil. Im Mikrokosmos einer Schule fängt sie scharfsichtig die drohende Welt des Nazismus ein, vor der sie 1933 aus Berlin geflohen war. Erzählt wird vom Gegeneinander zweier Schulklassen, vom Prozeß einer Gruppenbildung, bei dem aus Lüge und Feigheit Verleumdung und Verrat erwachsen. Es geht um Machtgier und Mitläufertum – und um den Versuch einzelner, sich dem zu widersetzen.

Der 13-jährige Alexander geht in die A-Klasse einer Realschule. Er ist beliebt und sein bester Freund ist Maulwurf . In Lotte ist er ein bisschen verliebt. Als der Zufall ihm Maulwurfs neueste Erfindung, die PERLMUTTERFARBE, in die Hände spielt, gerät sein Leben etwas aus den Fugen. In der Klasse wird fieberhaft nach dem Dieb gefahndet, aber statt mit der Wahrheit herauszurücken, greift Alexander zu einer Notlüge. Gruber, ein unliebsamer neuer Mitschüler, deckt Alexander und nutzt seine Abhängigkeit für seine Zwecke. Geschickt kann er den Verdacht auf B-Karli lenken und eine Hetzkampagne lostreten. Alexander verstrickt sich immer mehr in ein Lügengespinst und entfernt sich weiter von Maulwurf und seinen Freunden, während Gruber die beiden Klassen hinterhältig gegeneinander ausspielt...
 

 

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Trailer

                                                                       

 

Festivals / Auszeichnungen       

BERLINALE 2009
GIFFONI Film Festival Italy, 2009

BEST BUSTER AWARD
(chosen by the children's jury) at the Copenhagen Int. Film Festival Denmark, 2009
Kinder-Medien-Preis 2009
"Weißer Elefant" für Markus Krojer
SIFFF Seoul Int. Family Film Festival South Korea, 2009
CASTELLO D’ORO
(awarded by 6-15 Official Jury) Castellinaria: 6 –15 FEATURE FILM COMPETITION, Bellinzona, 2009
The New York International Children's Film Festival 2010
Toronto International Film Festival 2010 

Film+09: Vornominierung Schnittpreis Spielfilm       

Prädikat: besonders wertvoll

                                                                    

 

 

PRESSESTIMMEN:

 

Was ist gelungenes Familienkino? Die Hollywoodianer würden sagen: ein Film, der für jedes Alter etwas bereithält. Genau das gelingt dem umtriebigen Regisseur Marcus H. Rosenmüller mit „Die Perlmutterfarbe“, seinem sechsten Film in drei Jahren. Für die Kleinen erzählt er eine abenteuerreiche und romantische Pennälergeschichte im winterlichen Bayern des Jahres 1931. Für die Mittleren konstruiert er eine lehrreiche Parabel über Fremdenfeindlichkeit und die bösen Geister, die man ruft und nicht mehr los wird. Und für die Großen setzt er obendrauf ein paar schöne Hommagen an Filme wie „Es war einmal in Amerika“, „Gangs of New York“ und „Frankenstein“. Keine Frage: „Die Perlmutterfarbe“ ist Rosenmüllers bester Film seit „Wer früher stirbt, ist länger tot“. Hervorragende Familienunterhaltung. TAGESSPIEGEL

 

Marcus Rosenmüller gelingt es erneut, einen ganz eigenen, authentischen Kosmos zu kreieren, der von seiner charakteristischen Handschrift geprägt ist. Nicht nur die Höllenqualen, die Alexander physisch wie psychisch durchlebt, sind uns schon aus Wer Früher stirbt, ist länger tot bekannt, sondern auch die Konzentration auf die bayerische Kultur und Sprache, die von einem erfrischenden Selbstbewusstsein zeugt. Unverhohlen sind hier Anleihen beim Fliegenden Klassenzimmer gemacht, es gibt aber auch Referenzen etwa an Fargo, wenn in einer endlosen Schneelandschaft, aus großer Höhe gefilmt, nur ein einziger Mensch dunkle Spuren im winterlichen Weiß hinterlässt, bevor er zusammenbricht. »Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.« epd FILM

 

Der bereits 1937 von der österreichisch-jüdischen Anna Maria Jokl im Prager Exil verfaßte, jedoch erst elf Jahre später veröffentlichte Kinderroman, dessen Titelzusatz »für fast alle Leute« auch den von den literarischen Vorlieben ihrer Zöglinge zumeist unterforderten Eltern selbstbewußt und gleichzeitig bescheiden ungetrübte (Vor-)Lesefreude verspricht, findet in Marcus H. Rosenmüller genau den richtigen Mann für eine adäquate Leinwandadaption. Dank seiner leichtfüßigen Inszenierung und dem spürbaren Willen, die Mechanismen komplexer sozialpsychologischer Phänomene, wie der Entstehung von Mitläufer- und Denunziantentum, eher auf spielerische denn belehrende Weise aufzudecken, gelingt es Rosenmüller auch mit diesem Film wieder, ebenso unterhaltsames wie anspruchsvolles generationenübergreifendes (Kinder-)Kino zu zaubern, und das wohlgemerkt, ohne Jokls ernsthaftes Anliegen je zu vernachlässigen. SCHNITT