RÄUBER KNEISSL

 

Jahr 2008 englischer Titel BAVARIAN OUTLAW Art Kinofilm Genre Historien-Drama Länge 110 min

Darsteller Maximilian Brückner, Brigitte Hobmeier, Thomas Schmauser, Maria Furtwängler, Sigi Zimmerschied, Adele Neuhauser, Florian Brückner

Kamera Stefan Biebl Musik Gerd Baumann Schnitt Georg Söring

Drehbuch Karin Michalke, Christian Lerch

 Produktion Wiedemann & Berg Filmproduktion Produzenten Quirin Berg, Max Wiedemann Redaktion Hubert von Spreti (BR)

Regie Marcus H. Rosenmüller

 

 

 

"Ich kann kein Unrecht leiden. Ich kann mich nicht beugen, lieber gehe ich selber zu Grunde."

Mathias Kneißl (1875-1902)

 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhitzt er die bayerischen Gemüter: Der legendäre Räuber Kneißl. Während es sich die Obrigkeit zur ultimativen Aufgabe macht, den vermeintlichen Schwerverbrecher zur Strecke zu bringen, liebt das einfache Volk den "Hias", der einer von ihnen ist und bis zuletzt jeder Ungerechtigkeit trotzt, die ihm wiederfährt. Denn wenn einer wie er keine Chance bekommt, in der Heimat ein rechtschaffenes Leben zu führen, wird er nichts unversucht lassen, mit seiner großen Liebe anderswo ein neues Leben zu beginnen: In Amerika! Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und es geht um nichts geringeres, als um Leben und Tod.

 


 

Links

 

Trailer

http://www.movienetfilm.de/kneissl/

 

 

 

PRESSESTIMMEN:

 

Rosenmüller, (...), erzählt in "Räuber Kneissl" (...) die Geschichte des legendären, 1902 in Augsburg hingerichteten Wilderers und Diebs Mathias Kneißl stilsicher und packend als tragische Ballade und Melo- Moritat, die auch Züge eines bayerischen Western hat (...).
Rosenmüller umgibt seinen Helden mit dem Freiheitsmythos vom Räuber- als- Volksheld, ohne ihn zu glorifizieren, schenkt ihm eine bewegende Liebesgeschichte und erinnert daran, wie die Polizei im zynisch- machtbesessenen Obrigkeitsstaat funktionierte. (...) 
Es ist eine Art Weikertshofener Western daraus geworden, ein spannende Heimatfilm ganz ohne Trachten, Blasmusik und anderem Bajuwaren- Kitsch, dafür voller Melodramatik, schierer Lebenslust und großartiger Schauspieler. Süddeutsche Zeitung

 

Trotz des lokalen Umfelds bleibt die Geschichte vom Kneißl Hias in seiner Unaufdringlichkeit stets universell. Erfreulich altmodisch widmet sich Rosenmüller den Streichen von Matthias und seinem Bruder, die wie die klassischen Lausbubengeschichten von Ludwig Thoma zwar höchstens für einen Schmunzler gut sind, doch gerade diese, den Film tragende stille Lässigkeit, die sowohl Handlungsführung, Bildkomposition und Schnitt ausgezeichnet markieren, läßt die Schlinge, die sich immer fester um Kneißls Hals legt, für den Zuschauer spürbar werden. SCHNITT

 

...wieder ein echter Knüller: "Räuber Kneißl" schildert in kraftvollen Bildern das abenteuerliche Leben des meistgesuchten Verbrechers seiner Zeit. Da ist alles drin: schlitzohriger Humor, großes Drama und große Gefühle, liebe, Verrat, Rebellion- und fabelhafte, bis in kleinste Nebenrollen authentische Darsteller, angeführt von Maximilian Brückner als Mathias Kneißl, Brigitte Hobmeier als dessen Freundin und Thomas Schmauser als hinterfotziger Gendarm." TZ München

Ein deftiger, harter, anrührender und zwischendrin auch bitterhumoriger Film mit glänzender Besetzung. AZ München

So ist Rosenmüller eine pralle Räuber- Pistole geglückt, die sich eng an die historischen Fakten hält und die spannend, traurig, schön, voller Schmäh, Witz, Liebe und Wut ist: Ein Aspekt bayerischer Geschichte kraftvoll und lebensnah inszeniert. Münchner Merkur

 

Seine Bilder haben die Naivität von Votiv-Szenen, wechseln zwischen knalliger Aktion im Gewittersturm und der Romanze bei Sonnenuntergang. Das Provinzielle geht hier mit dem Weltläufigen zusammen, die bodenständigen bayerischen Geschichten werden in einem Stil inszeniert, der sich an amerikanischen Vorbildern orientiert. Schon die rasante Leichtigkeit, mit der Rosenmüller zwischen den Genres wechselt - und zwischen Männer- und Frauengeschichten -, wirkt wie klassisches Hollywood.Für die Ausweglosigkeit und Tragik Kneißls findet Rosenmüller eindringliche Bilder: Wie er sich hinter Zäunen und Mauern verschanzt, wie er sich in Kammern verkriecht, wo noch sein Spiegelbild im Spiegelrahmen gefangen scheint. Zum Kontrast die Sehnsuchtsbilder der Freiheit, die sonnendurchstrahlten Glücksmomente mit Mathilde: Wenn er sie aus München mit dem Fahrrad abholt und wie in "Butch Cassidy & the Sundance Kid" der Freiheit entgegen- stürmt. Kneißls Amerika-Sehnsucht wird ausdrücklich in Western-Referenzen gefasst: von der Bordell-Szene bis zum Peckinpah-Showdown-Feuerwerk. Kneißls Verhängnis wird also nicht mit der Vision vom grandiosen Outlaw ausbalanciert, sondern mit der Liebesgeschichte. Es wird auch nicht als Verhängnis der sozialen Verhältnisse geschildert (wie das Reinhard Hauffs "Mathias Kneißl" von 1970 tat), es erscheint als Schicksalsbild im Gewand eines stilsicheren Genregemäldes. "Räuber Kneißl" ist Abenteuerfilm und Lovestory, Räuberdrama und Sittenschilderung, und vor allem, was es seit der Stummfilmzeit nie wieder gab: ein bayerischer Western. Süddeutsche Zeitung